Aufbruch der Diana und Gastmahl der Kleopatra
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Die zweite Etage des barocken Ostflügels wurde unter Pfalzgraf Philipp Wilhelm (1615-1690) für seine Gemahlin Elisabeth Amalie von Hessen-Darmstadt (1635-1709) errichtet. Dieser kabinettartige Raum hier war einst nur über den benachbarten Rundturm zugänglich und weist als einziger Raum noch die Dekoration der Entstehungszeit um 1670 auf. Die Deckenmalerei zeigt die mythologische Darstellung „Aufbruch der Diana zur Jagd“. Der angrenzende, über zwei Stockwerke reichende Saal im Nordturm war früher repräsentativer Fest- und Konzertsaal, von dem aus man einst auf die Altane – eine Art Dachgarten – treten konnte. Von dort führte der ausgemalte Treppenturm in die Grotten. Das Deckengemälde, wohl vom Neuburger Maler Carl Conrad Prauneck (1686-1742), entstand erst um 1718 unter Kurfürst Karl III. Philipp (1661-1742) und zeigt – beeinflusst von italienischer Bühnenmalerei – eine illusionistisch gemalte Kuppelarchitektur mit dem Gastmahl der Kleopatra. Zwischen den Sälen in den beiden Rundtürmen erstreckten sich ursprünglich beiderseits eines zentralen Gangs zwei Zimmerfluchten in Enfilade. Die heutige Anordnung einer einzigen Raumfolge entlang des breiten Flurs entspricht den Räumlichkeiten des Pfalzgrafen in der ersten Etage und entstand erst nach 1868, als das Schloss zur Kaserne des 15. Königlich bayerischen Infanterieregiments wurde. Dabei ging 1883 auch die katholische Kapelle des spätmittelalterlichen Vorgängerbaus verloren, die um 1665 in den barocken Neubau integriert worden war und sich im Vorraum zur Hofseite anschloss.