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Einfache Sprache
Neues entdecken, die Routinen des Alltags verlassen, Unsicherheiten und Herausforderungen eingehen – das machten über Jahrhunderte vor allem reisende Forscher. Sie erkundeten Gebiete, die in Europa kaum bekannt waren, suchten nach neuen Erkenntnissen und machten sich auf in eine ungewisse Zukunft mit all den damit verbundenen Gefahren. In der frühen Geschichte des Bergsteigens spielt gerade die Verbindung aus wissenschaftlichen Erkenntnissen, das Entdecken von abgelegenen Regionen und die Überwindung von nicht alltäglichen Gefahren eine herausragende Rolle. Beispielhaft dafür ist die Forschungsreise der Brüder Hermann, Adolph und Robert Schlagintweit, die von 1854 bis 1857 eine Expedition nach Indien und in den Himalaya durchführten. Die Wissenschaftler arbeiteten im Auftrag der britischen Ostindischen Handelskompanie, die sich damit eine effizientere Beherrschung und Ausdehnung der britischen Kolonialgebiete erhoffte. Die Brüder Schlagintweit waren darüber hinaus an einer wissenschaftlichen Erforschung interessiert und zwar insbesondere an den Hochgebirgsregionen des Himalaya. Die Brüder, die schon vorher in den Alpen geologische und glaziologische Untersuchungen gemacht hatten, erstiegen auch im Himalaya bisher nicht oder kaum begangene Pässe und Gipfel. Zu ihren Arbeiten gehörte auch das Sammeln von Objekten für verschiedenste wissenschaftliche Fachrichtungen. - In der mittleren Schublade findest Du auf der rechten Seite eine buddhistische Gebetsmühle. Die Schlagintweits waren am Buddhismus besonders interessiert und erwarben eine ganze Reihe von Kultgegenständen. Wir haben eine Gebetsmühle aus der Sammlung der Schlagintweits nachgebaut. Die mit Stoff überzogene Walze, die sich an einem Griff um eine innere Achse drehen lässt, besteht aus fest aufgerollten Papierstreifen, auf die Gebete geschrieben sind. Seitlich ist ein kleiner Stein als Gewicht angebunden, mit dem man die Walze zum Drehen bringt. Die Buddhisten glaubten, dass mit jeder Umdrehung der Mühle alle Gebete auf den Papierstreifen gebetet wurden. - Auf der anderen Seite dieser Schublade liegen unten Ammoniten, versteinerte ausgestorbene Kopffüßer, die im Meer lebten. Adolph Schlagintweit, der Geologie studiert hatte, benutzte sie zur Altersbestimmung der geologischen Schichten des Himalayas. Die hier gezeigten Ammoniten sind ähnliche Exemplare wie die in der Sammlung der Schlagintweits. - In der linken Schublade haben wir Schälchen mit Saatgut, Weizen, Erbsen und Bohnen, platziert. Die Brüder Schlagintweit brachten nämlich sogar Saatgutproben aus dem Himalaya mit nach Europa. Hermann Schlagintweit wollte erproben lassen, ob sich die Sorten für einen Anbau in hoch gelegenen Alpenregionen eignen würden. Orientierungshilfe: Bitte drehe Dich nach rechts. Dann findest Du an der Wand gegenüber in circa drei Metern Entfernung das nächste Aufmerksamkeitsfeld und den QR-Code darüber.