Kämpfen im Großen Saal
Station 2
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Einfache Sprache
Max Emanuel war als Kurfürst nicht nur Herrscher über die bayerischen Lande, sondern auch eine wichtige Stütze des Alten Reichs, des so genannten Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation. Sie merken es: Da ist es schon wieder – das alte Rom. Das ist kein Zufall, denn das Alte Reich sah sich direkt in der Nachfolge des antiken Roms. Dazu gehörte nicht zuletzt auch der Anspruch, das Erbe des Christentums – in Rom ab Ende des vierten Jahrhunderts Staatsreligion – fortzuführen. In der Verteidigung des Christentums machte sich Max Emanuel besonders verdient. In den so genannten Türkenkriegen errang er als kaiserlicher Feldherr fulminante Siege. Der Große Saal und der anschließende Viktoriensaal sind diesen für Max Emanuel bedeutenden Kriegstaten gewidmet. Da ist es natürlich kein Zufall, dass auch das Deckenfresko einen Sieg zeigt. Nämlich jenen des Aeneas über Turnus. Dabei verlegt der Maler Jacopo Amigoni das Kampfgeschehen ganz an den von uns aus äußersten rechten Rand. Ansonsten bevölkert ein illustrer Götterreigen die Decke. Der ganze göttliche Hof ist gekommen, um sich diesen Zweikampf anzusehen. An dessen Ende der siegreiche Aeneas anstelle seines Widersachers Turnus, um die Hand der Königstochter Lavinia anhalten darf – und somit der Gründung Roms durch ihren gemeinsamen Nachfahren Romulus nichts mehr im Wege steht. Durch den Großen Saal gelangen wir nun direkt in den Viktoriensaal.