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Einfache Sprache
Vor dir hängt eine Trittleiter. Du kannst sie ertasten. Sie ist aus dem Jahr 1963. Seit den 1880er Jahren gab es immer wieder Diskussionen darüber, auf welche Art und Weise eine Bergtour ausgeführt werden sollte. Je nach Art und Weise wurde eine Leistung anerkannt, nicht anerkannt oder höher bewertet als eine andere. 1911 forderte Paul Preuss, dass Seile in einer Notfallsituation zum Einsatz kommen und ansonsten auf sie verzichtet werden sollte. Etwa zur selben Zeit beginnen aber auch Kletter*innen damit, Haken nicht nur zur Sicherung in den Fels zu schlagen, sondern sie auch zum Fortbewegen zu nutzen, beispielsweise als Tritt, aber auch zum Einhängen von Schlingen und eben Trittleitern. Das wurde technisches Klettern genannt. Es war die dominierende Kletterform ab den 1920er Jahren. Knapp 50 Jahre später, in den 1970er Jahren, entwickelte sich eine Gegenbewegung. Sie wollte Haken nur zur Sicherung im Falle eines Sturzes, nicht aber zum Ausruhen oder als Fortbewegungsmittel nutzen. Die Schwierigkeiten der Routen wurden dadurch erhöht, denn wo früher ein künstlicher Griff oder Tritt aus einem Haken bestanden hatte, musste nun allein die Felsstruktur als Griff oder Tritt dienen. Diese Art wurde im Gegensatz zum technischen Klettern als „freies Klettern“ bezeichnet, Markenzeichen wurde der von Kurt Albert eingeführte 'rote Punkt'. Zwei Schritte weiter rechts finden sich zwei künstliche Klettergriffe, wie sie in heutigen Kletter- und Boulderhallen genutzt werden. Du kannst sie ertasten. Im Bergsport gibt es seit ihrem Aufkommen Diskussionen darüber, ob das Klettern an künstlichen Griffen im selben Schwierigkeitsgrad gleichwertig zum Klettern an 'echtem Fels' ist, oder ob es eine geringere Leistung darstellt. Darüber kannst Du eine Büste ertasten. Sie zeigt Andreas 'Anderl' Heckmair, einen der Erstbegeher der Eiger-Nordwand. Sie wurde 1995 vom damaligen Leiter des Kulturbereichs des DAV in Auftrag gegeben und steht exemplarisch für die Einordnung unserer eigenen Leistung im Vergleich zu Berühmtheiten. Orientierungshilfe: Gehe im Anschluss zurück zum Schild. Hier kannst Du den Plattenrand ertasten. Schräg gegenüber triffst Du nach zwei Metern auf die nächste Wand mit Aufmerksamkeitsfeld und QR-Code.